Ob die Verbesserung des Informationsflusses im Transport, insbesondere im Lkw-Transport, die Transparenz und Visibilität entlang der Lieferkette sowie die Optimierung der Datenerzeugung auf dem Shopfloor, also dort, wo die Lieferkette ihren Ausgang nimmt: Die drei neuen Entwicklungsprojekte – der »Digitale Frachtbrief (e-Frachtbrief)«, die »Digitalisierung der Einfuhrprozesse in der Luftfracht-Frischelogistik« sowie »OpenDynamics« – bilden jeweils eine wesentliche Dimension der Silicon Economy ab: »Bei der Entwicklungen von Komponenten für die Silicon Economy – ob für einzelne Dienste oder für das Zusammenspiel von Plattformen – konzentrieren wir uns derzeit auf solche mit einem sogenannten Commodity-Charakter. Das sind Funktionalitäten, die für das einzelne Unternehmen nicht wettbewerbsdifferenzierend sind, sondern einfach dazu benötigt werden, logistische Prozesse zu steuern, zu monitoren oder abzurechnen «, erklärt Dr. Michael Schmidt, in der Silicon Economy für Strategieentwicklung zuständig. »Einige dieser Commodity-Services haben sich in der Logistik durchaus heute schon durchgesetzt, können jedoch aufgrund fehlender Konnektivität bzw. Kompatibilität nicht unternehmensgreifend eingesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise Track-& Trace-Lösungen oder Billing-Systeme. Bei anderen Entwicklungen zeichnet sich bereits ab, dass sie neue Standards setzen – und dort ergibt es umso mehr Sinn, von vorneherein auf offene Lösungen zu setzen.« 

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Mit dem Entwicklungsprojekt »Digitaler Frachtbrief (e-Frachtbrief)« wollen die Wissenschaftler dabei einen großen Schritt in Richtung Standardisierung des Lkw-Transports machen. Denn beim Frachtbrief gibt es heute zwar bereits Digitalisierungsbestrebungen, eine einheitliche Lösung ist jedoch nicht in Sicht. Im Zusammenhang mit dem e-CMR Protokoll im Rahmen des CMR-Transportvertrags der Vereinten Nationen, das die Digitalisierung von Frachtbriefen offiziell zulässt, bietet es sich dabei an, den Frachtbrief nicht nur mit Blick auf Deutschland einheitlich zu digitalisieren. Zugleich arbeiten die Entwickler an einem sogenannten e-freight-Folder – einer digitalen Mappe für den Lkw-Transport, in der neben dem e-Frachtbrief noch weitere wichtige Dokumente aufbewahrt werden sollen.

Die Themen für die Entwicklungsprojekte sind aus einem Open Ideation-Prozess hervorgegangen, an dem eine Vielzahl an Akteuren aus der Silicon Economy beteiligt waren. Die Projektideen und -skizzen wurden zudem von weiteren Vertretern der Wirtschaft gespiegelt und mit konkreten Bedarfen der Industrie gematcht. So führt das neue Projekt »Digitalisierung der Einfuhrprozesse in der Luftfracht-Frischelogistik« das nunmehr abgeschlossene Projekt »Supply Chain Execution«, in dem die Lieferkette im C-Teile-Management im Fokus stand, in einer weiteren wichtigen Supply Chain fort.

Hier geht es zu den Steckbriefen der neuen Entwicklungsprojekte:

Zwei weitere Entwicklungsprojekte werden mit neuen Schwerpunkten weitergeführt. Im Projekt »Modulare Open IoT-Devices« konzentrieren sich die Forscher jetzt neben der Entwicklung weiterer Devices für innovative Anwendungsfälle wie zuletzt dem sogenannten »Blockchain Device« oder dem »Sensing Puck« auf die Gestaltung einer Firmware bzw. ein Betriebssystem für IoT-Geräte.  

Hier geht es zu den Steckbriefen der fortlaufenden Entwicklungsprojekte:

Die Ergebnisse der nunmehr abgeschlossenen Projekte »Digitaler Ladungsträgertausch (e-Palettenschein)«, »Dynamische Pause«, »Aufbau eines KI-basierten ETA-Service« und »Supply Chain Execution« wurden vor wenigen Tagen im Rahmen einer Online-Veranstaltung vorgestellt. Sie gehen nun in weitere Forschungsprojekte der Silicon Economy ein, werden im Rahmen von Piloten in die Praxis überführt oder von beteiligten Unternehmen übernommen. Unternehmen, die nicht direkt an der Silicon Economy beteiligt sind, finden sämtliche Software- und Hardware-Lösungen in Kürze im Silicon Economy-Repository.