Die Teilnehmenden der Summer School der Graduate School of Logistics haben das Supply Chain Management im Rahmen einer sogenannten Live-Case-Study neu gedacht – auf Basis von Open Source und Blockchain-basierten Plattformen, wie sie in der Silicon Economy verwendet werden.

Wie lassen sich die derzeit krisengeschüttelten und damit brüchigen globalen Lieferketten mithilfe von blockchain-basierten Plattformen resilienter machen? Welche bereits vorhandenen Open Source-Komponenten aus der Logistik, die beispielsweise im Open Logistics Repository der Open Logistics Foundation zur Verfügung stehen, können dafür genutzt werden? Und welche neuen Open Source-Komponenten sollte die Logistik jetzt entwickeln, um die Versorgung auch in Zukunft sicherstellen zu können? Das waren die drei zentralen Fragen, die die Teilnehmenden der diesjährigen Summer School der Graduate School of Logistics im Rahmen der Live-Case-Study beantworten sollten.

Zuvor hatten die Doktoranden eine Woche lang ihr theoretisches Wissen zum Supply Chain Management anwendungsbezogen erweitern können – unter anderem in einem Workshop »What you can´t earn money with in logistics« von Christian Prasse, Plattform-Experte und Leiter des Community-Managements der Silicon Economy am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. Die Silicon Economy und die daraus entstandene Open Logistics Foundation gehörten zu den Partnern der Summer School. In der zweiten Woche stand dann die praktische Erprobung des Erlernten im Mittelpunkt.

Den zu bearbeitenden Praxis-»Fall« hatte die Setlog AG, Softwareunternehmen aus Bochum, beigesteuert. Setlog engagiert sich bereits seit längerer Zeit in der Silicon Economy und für Open Source in der Logistik und will so das Silodenken in der Branche überwinden. Als Study Partner stellte das Unternehmen den Teilnehmenden Daten über ein achtstufiges Wertschöpfungsnetzwerk aus der Textil- und Bekleidungsindustrie zur Verfügung. Vier Teams entwickelten kreative Lösungsvorschläge, dachten die Supply Chain mitunter komplett neu – zum Beispiel mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Circular Economy. Am Ende gab es zwar einen Gewinner (s. Foto), aber die Gruppenergebnisse ließen sich auch gut zusammenfassen und bilden nun die Basis für ein großes Gesamtkonzept. Zudem entstanden zahlreiche neue Ansätze für gemeinsame Paper rund um Blockchain-basierte Plattformen.