Transparenz, echtzeitnahe Vernetzung und Datensouveränität sind die Basis des »Digitalen Kontinuums«, dem Top-Thema des »Zukunftskongress Logistik – 40. Dortmunder Gespräche«, der seit heute morgen digital stattfindet. Die Entwicklungen aus der Silicon Economy spielen dabei eine wesentliche Rolle. 

Im Rahmen der Eröffnung des Zukunftskongresses Logistik, ausgerichtet vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem Digital Hub Logistics, hat Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel die Grundzüge des »Silicon Economy Kontinuums« erläutert, in dem sich nun auf Basis von Künstlicher Intelligenz und autonomen Agenten sämtliche logistischen Prozesse schließen. Das Silicon Economy Kontinuum besitze zwei Seiten, führte ten Hompel aus: das Supply Chain und das Technik Kontinuum. Den »Lückenschluss« im »Supply Chain Kontinuum« gewährleisten etwa aktuelle Entwicklungen wie das automatische Verhandeln von Verträgen, das auch zwischen unbekannten Partnern keine Zukunftsmusik mehr ist. Im »Technik Kontinuum« wiederum wird heute in Simulationen schon das gerechnet, was sich in der Realität abspielt. Die Grenzen zwischen virtueller und echter Welt existieren nicht mehr.

Digital Sandbox mit evoBot und mehr

Für das Digitale Kontinuum relevante Software- und Hardware-Lösungen, die in den Projekten der Silicon Economy ihren Ausgang genommen haben, präsentierte Ellen Sünkeler vom Fraunhofer IML später gemeinsam mit Forschenden. Darunter war auch der dynamisch-stabile Transportroboter evoBot, der durch seine Konstruktion mit Armen und Beinen nahezu menschliche Züge trägt und für vielfältigste Bereiche eingesetzt werden kann – vom Schieben eines Krankenbetts bis zur Angabe von Waren im Lager. Ein besonderes Augenmerk lag in dem Talk mit den Product Ownern der Projekte auch auf dem digitalen Lieferschein (e-CMR), der – wie inzwischen Entwicklungen aus acht anderen Projekten der Silicon Economy – im Open Logistics Repository der Open Logistics Foundation open source gestellt wurde. Im Rahmen der Working Group »Electronic Transport Documents« wird der eCMR als Projekt bereits von zahlreichen Unternehmen der Innovation Community der Stiftung weiterentwickelt.

Die Open Logistics Foundation gilt auch als bester Beweis dafür, dass die Zeit der Alleingänge – weit über die physische Logistik hinaus – vorbei ist. Prof. Dr. Dr. h. c. ten Hompel hob hervor, dass die Stiftung eine neue Form der Kollaboration möglich mache. Im Ergebnis entstehe mit der Entwicklung von Open-Source-Komponenten eine gemeinsame Basis für Daten und Dienste. 

Der Zukunftskongress Logistik läuft noch bis Mittwoch, 15. September, digital. Nach dem heutigen Zukunftsplenum findet morgen und Mittwoch findet das Zukunftssymposium des Fraunhofer IML statt.