In seiner Key Note »Aufbruch in die Silicon Economy« hat Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, heute Nachmittag ein Plädoyer für Open Source und Open Innovation gehalten. Danach nutzen viele Unternehmen aus der Logistik auch schon ihre Chancen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel auf der Hannovermesse 2021

Bereits in naher Zukunft werden Algorithmen Künstlicher Intelligenz nicht mehr nur den B2C-, sondern auch den B2B-Wettbewerb bestimmen. Die wachsende Komplexität dieser neuen Welt lässt sich dann nicht mehr durch ein einzelnes Unternehmen abbilden: »Getrieben durch die neuen Technologien, kommen wir immer mehr zu offenen Systemen bzw. zu Ökosystemen«, erklärte Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel in seiner Key Note auf der digitalen Hannover Messe, die noch bis zum 16. April läuft. »Open Source und Open Innovation werden die zukünftige Entwicklung stark beeinflussen: Sie sind die Basis für die industrielle Wertschöpfung der Zukunft. Denn es geht jetzt nicht mehr darum zu produzieren, sondern zu orchestrieren, nicht mehr darum zu kontrollieren, sondern zu teilen. Das heißt nicht, dass Unternehmen nun ihre Geschäftsmodelle offenlegen müssen. Aber sie müssen sich zusammenschließen, um die Entwicklung gemeinsam nach vorne zu treiben und die Voraussetzungen für ein Ökosystem zu schaffen.« 

Bestes Beispiel dafür ist das Vorhaben Silicon Economy am Fraunhofer IML, das von zahlreichen großen Playern der Logistik unterstützt wird und derzeit mehr und mehr Gestalt annimmt. Die Silicon Economy wird mit einem großen Umsetzungsprojekt auch vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

In Deutschland entwickelt und produziert

Das Ziel der Silicon Economy ist ein Plattformen-Ökosystem, das Unternehmen miteinander vernetzt und zur Vereinheitlichung logistischer Prozesse beiträgt. In seiner Key Note stellte Prof. Michael ten Hompel aktuelle Entwicklungen aus dem Institut vor, die den Aufbruch in die Silicon Economy markieren: von intelligenten Trackern, die das einfache Auffinden von Paletten, Transportboxen oder Rollbehältern ermöglichen und durch eingebaute Sensoren etwa auch Bewegungsdaten messen, über Blockchain-fähige IoT-Devices, mit denen reelle Werte rechts- und prozesssicher verhandelt und gebucht werden können, bis hin autonomen Fahrzeugen wie dem LoadRunner, einer neuen Generation Fahrerloser Transportfahrzeuge. In diesem Zusammenhang verwies Prof. Michael ten Hompel auch darauf, dass sämtliche Hard- und Software dieser Lösungen in Deutschland entwickelt bzw. produziert worden sei: »Solche Systeme müssen nicht zwangsläufig aus den USA kommen«, so ten Hompel. Mit der Silicon Economy als Gegenentwurf zum Silicon Valley tritt er damit einmal mehr den Beweis an: »Hier muss jetzt jeder dabei sein!«

Die Aufzeichnung des Livestreams steht ab Montag, 19. April, hier zur Verfügung.