Eine effiziente Logistik setzt mehr voraus, als „nur“ die physischen Prozesse in Lager und Transport zu beherrschen. Vielmehr muss der Informationsfluss reibungslos funktionieren. Entsprechend sind die Systeme zu gestalten. Als Logistikspezialist sorgt Würth bei seinen Kunden für eine optimale Planung, Organisation und Steuerung nationaler und internationaler Transporte. Das Unternehmen verfügt natürlich bereits über Plattformen, die Logistikprozesse in den Bereichen Transport, Frachtkostenmanagement und Beschaffung unternehmensübergreifend einfach, transparent und effektiv steuern. Mit dem geplanten Einsatz von Open-Source-Software für Plattformen dieser Art hat das Umsetzungsprojekt »Silicon Economy Logistics Ecosystems« bei Würth dennoch offene Türen eingerannt. Denn: Würth sieht sich nicht nur in der Pflicht, neue Entwicklungen umzusetzen, sondern diese auch aktiv voranzutreiben.

Open-Source hilft, Insel- und Doppellösungen zu vermeiden

In zahlreichen Bereichen des Unternehmens – insbesondere beim IT-System- und Service-Management setzt Würth bereits auf technisch ausgereifte Open-Source-Lösungen, die nahtlos in die eigene technische Infrastruktur integriert werden können. Dabei ist Open Source für das Unternehmen auch die Basis für kommerzielle Software. Mit der Teilnahme am Entwicklungsprojekt »Supply Chain Execution« unterstützt Würth das Vorhaben, dass Open Source-Infrastruktur und Open Source-Software zum Treiber der Plattformökonomie in Deutschland und Europa werden. Der große Vorteil für Unternehmen liegt darin, dass künftig alle Plattformen miteinander kompatibel sind und ein ungehinderter Informationsfluss möglich ist.

Projekt »Supply Chain Execution« liefert erste Komponenten

In dem Entwicklungsprojekt werden dafür Lieferketten im Bereich der C-Teile-Versorgung (Zwei- und Mehrbehälter-Kanban) von Montage- und Produktionslinien festgelegt. C-Teile sind geringwertige Materialien mit hoher Beschaffungsmenge wie Schrauben, Muttern, Scheiben für Anlagen oder Maschinen. Das Projekt legt einen Fokus darauf,

  • die Transparenz in der Lieferkette und die Planungssicherheit zu erhöhen sowie den Arbeitsaufwand zu reduzieren, und dies
  • sowohl im Bereich der operativen Logistik als auch der Logistikplanung und -disposition (z. B. Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung von logistischen Dienstleistungen, wie Transport, Umschlag und Lagerung).

Im ersten Schritt wird dazu ein praxisrelevanter Soll-Prozess für die gesamte Lieferkette konkretisiert. Durch das »Freischneiden« der logistischen Grundfunktionen (Basisarbeit für die technischen Komponenten, die in dem sogenannten Logistics Broker gesammelt werden) und die Definition der Prozess- und IT-Schnittstellen (Basisarbeit für den IoT Broker) werden einzelne Use Cases definiert und die Lösungskomponenten (Soft- und ggf. Hardware) prototypisch als Minimal Viable Products entwickelt und umgesetzt.

Gemeinsam stärker

Die im betrieblichen Kontext entwickelten technischen Lösungen werden später als Open-Source-Komponenten allen Unternehmen zur Verfügung stehen. Insbesondere betrifft dies:

  • Dienste zur Lieferintegration
  • Artikel-Tracking-Services sowie
  • Funktionen für das Transportmanagement, z. B. die automatische Ausschreibung von Transporten.

Diese Funktionalitäten sind in den Plattformen großer Unternehmen heute Standard, jedoch bislang kostspielige Eigenentwicklungen. Im Hinblick auf den globalen Wettbewerb, steigende Kundenanforderungen und hohe Innovationsgeschwindigkeiten, kann es jedoch nur gemeinsam gelingen, Visionen zeitnah sowie konsequent in die Realität umzusetzen.